"Es war Mein sehnlichster Wunsch, die Jahre, die Mir durch Gottes Gnade noch beschieden sind, Werken des Friedens
zu weihen und Meine Völker vor den schweren Opfern und Lasten des Krieges zu bewahren. Im Rate der Vorsehung ward es anders
beschlossen. Die Umtriebe eines haßerfüllten Gegners zwingen Mich, zur Wahrung der Ehre Meiner Monarchie, zum Schutze
ihres Ansehens und ihrer Machtstellung, zur Sicherung ihres Besitzstandes nach langen Jahren des Friedens zum Schwerte zu greifen ..."
Das Kriegsmanifest des Kaisers wurde in diesen Tagen auch in den Tiroler Tageszeitungen abgedruckt. Weiters findet man Kundmachungen
über den Postverkehr mit der Armee und das Kriegsleistungsgesetz oder kann nachlesen, mit welcher Kriegsbegeisterung die
einrückenden Tiroler Reservisten bis spät in der Nacht am Innsbrucker Hauptbahnhof von der städtischen Bevölkerung
verabschiedet wurden ...
Am nächsten Tag blieben bereits manche Spalten weiß durch die Zensur!
In Flaurling wurde am 26.7.1914 der bisherige Gemeindevorsteher Ernst Kuen von Josef Grill abgelöst (Meldung ATA v. 31.7.14 Seite 11).
Kuen (Gschlössler),
Vater von fünf unmündigen Töchtern, zog als einer der Flaurlinger in den Krieg (Militärische Einheit normiert:
1. Regiment der Tiroler Kaiserschützen) und verstarb am 27.5.1916 im Reservespital in Wels, wo er auch begraben wurde.
Innsbrucker Nachrichten, Morgen- und Abendausgabe 29.7.1914