Unser Wappen wurde im Jahr 1982 der Gemeinde verliehen.
 
    Nach Aussage von Altbürgermeister Josef Haas war der Wunsch nach einem eigenen Wappen in der Gemeinde 
    schon lange vorhanden. Für die Umsetzung musste der Tiroler Landtag einen entsprechenden Beschluss fassen.
    Anschließend gab es ausführliche Studien zur Geschichte Flaurlings im Tiroler Landesarchiv. Was für das Dorf von Anfang an klar 
    war, die Historiker kamen zum Ergebnis, das Wappen sollte an dem des großen Flaurlinger
    Pfarrherrn "Sigmund Risen" angelehnt sein. Vor 500 Jahren lenkte dieser mehrere Jahrzehnte die Geschicke der 
    Wechselpfarre und war später der erste Frühmesser, bis er im Alter von 101 Jahren verstarb. Er hinterließ Spuren, die noch heute in der Gemeinde  greifbar sind ...
    Der Wappenbrief
 
    vom 18. Februar 14961
    Der Wappenbrief, der vor 525 Jahren ausgestellt wurde, ist in einer Abschrift im  Tiroler Wappenbuch I 
        (Staatsarchiv Wien) enthalten. Die physische Benützbarkeit ist aus konservatorischen Gründen nicht mehr 
        möglich. Hier nun eine freie Übersetzung:
    
    Wir Sigmund von Gottes Gnaden Erzherzog zu Österreich, zu Steyr, zu Kärnten, zu Krain, Graf zu Tirol usw. 
    bekennen, dass der ehrbare, liebe, andächtige und getreue Sigmund Ris, Kirchherr und Pfarrer zu Flaurling, 
    zu uns gekommen ist und  zu bedenken gab, dass er bisher noch mit keinem Wappen (Kleinod oder Sigel) 
    ausgestattet ist. Dies wäre in diesen Zeiten für seine Obliegenheiten (und andere Handlungen) notwendig. 
    Daher hat er demütig darum gebeten, ihn aus fürstlicher Freiheit und Milde mit einem Sigel zu versehen. 
    Wir haben gnädig geruht, dass wir in Anbetracht seines Ansehens, seiner Ehrbarkeit, guter Sitten und Tugenden, 
    für die er berühmt ist, und unter Berücksichtigung seiner Emsigkeit ihm mit wohlbedachtem Mut, zeitigem Rat und 
    rechtem Wissen das hiernach beschriebene Wappen und Kleinod zu geben und zu verleihen: 
    Ein weißer Schild, darin ein grüner Berg mit einem abgebrochenen schwarzen Hochstamm und daneben auf 
    demselben grünen Berg ein wilder, rauer Riese mit schwarzem Haar und Bart, um das Haupt eine rote Binde und 
    um den Leib grüne Zweige gebunden. Er bricht den Hochstamm von oben auseinander. Dies ist in Mitte dieses 
    Briefes coloriert dargestellt.
    Wir zeichnen und geben ihm mit fürstlicher Macht und Freiheit Kraft dieses Briefes das Wappen und Kleinod. 
    Das soll und mag er ab nun führen und alle redlichen Geschäfte sigeln und sonst an allen Enden gebrauchen 
    und genießen. Damit die Rechte, die mit solchem Wappen und Kleinod einhergehen, ungefährdet sind, gebiete 
    ich allen Hauptleuten, Grafen, Getreuen, Herren, Rittern, Knechten, Burggrafen, Pflegern, Landrichtern und 
    sonst allen  unsereren Amtsleuten und Untertanen, dass sie ab nun an diesem Kleinod und der Gnade des 
    genannten Risen, die wir ihm gegeben und zugesprochen haben, nicht irren oder hadern. Es ist auch niemanden 
    anderem gestattet, es zu verwenden, bei einer Strafe von 20 Mark lötigen Goldes2, das zur Hälfte in unsere 
    Kammer und der andere Teil dem vorgenannten Risen, sooft das getan wird, unablässig zu bezahlen ist, um die 
    Schwere unserer Ungnade zu vermeiden. Wenn er das Wappen und Kleinod für andere anhängt, soll das 
    ohne Schaden und Gefahr für ihn sein.
    Da wir das alles so wollen, haben wir mit ernstlicher Manier die Urkunde dieses Briefs ausgestellt. Gegeben zu 
    Innsbruck am Pfinztag3  nach St. Julianentag4 nach Christi Geburt im Jahr Vierzehnhundertsechsundneunzig.
    Gezeichnet von Doctor Adolph Occo5  für Erzherzog Sigmund
    
 
    
    1 Erzherzog Sigmund verstarb am 4. März 1496 in Innsbruck, zwei Wochen nach Ausstellung dieses Briefes
    2 Mark lötigen Goldes: Gewicht, das bei Fälligkeit in Geld umgerechnet wird
    3 Donnerstag
    4 16. Februar
    5 1491 wechselte Dr. Adolph Occo als Leibarzt von Heidelberg in die Dienste Erzherzog Sigmunds von Tirol nach Innsbruck