
Im Laufe der Jahrzehnte scheint dieser Kalvarienberg jedoch verfallen zu sein. 1824 wird dazu in einem Kirchenakt vermerkt, dass kaum mehr eine Spur von besagter Anlage vorhanden ist.

Unter Dekan Wolf wurden in den Jahren 1824/25 der offene Säulenbau mit der Kreuzigungsgruppe und elf einfache Kapellen errichtet.
Zur Erinnerung an die Sekundizfeier von Papst Pius IX. wurden 1869/70 neue Kapellen nach den Plänen eines Baumeister Huter aus Innsbruck errichtet und an die Hauptkapelle eine Zinnenturm angebaut. Die neuen Stationsbilder wurden von Andreas Leitl aus Thaur gemalt.
Die Schindeldächer aller Kapellen wurden 1908 neu eingedeckt. Unter Dekan Schwarz erfolgte 1936/37 die Eindeckung der Hauptkapelle mit 6600 Lärchenschindeln. Die stark beschädigte dritte Kapelle wurde ebenfalls ausgebessert.
Die Katholische Männerbewegung unter Federführung von Paul Hellbert, Jörg Ligges und Karl Ranninger ergriff 1965 die Initiative zur neuerlichen Instandsetzung des Kalvarienbergs.

Im Zuge dieser Arbeiten wurden die Bilder in der Hauptkapelle übermalt. Anstelle der Leitl-Bilder sollten die Kapellen mit zeitgenössischen Werken ausgestattet werden. Die Wahl fiel auf den akad. Maler Herbert Wachter, der sehr mit dem Dorf verbunden war. Wachters Entwürfe wurden vom Mosaikmeister Josef Pfefferle d. J. aus Zirl in Mosaiktafeln umgesetzt und 1966 fertiggestellt.

Für diese aufwendige Renovierung wurden von der Bevölkerung viele Sach- und Geldspenden erbracht.
Unter der Leitung des Denkmalamtes wurde der Kalvarienberg 1980/83 neuerlich restauriert. Die große Kapelle und die Stationskapellen erhielten neue Schindeldächer.
Die ursprüngliche Malerei in der Hauptkapelle wurde von Josef Trostberger aus Telfs freigelegt und ergänzt und die Kreuzigungsgruppe wurde restauriert.
Es wurde auch der Weg neu angelegt und der Berg mit einer Flutlichtanlage ausgestattes.
Die Gesamtkosten dieser Instandsetzung beliefen sich auf öS 400.000,-. Die Opferbereitschaft der Flaurlinger erbrachte an die öS 120.000,- und viele freiwillig geleistete Arbeitsstunden.

Im Sommer 1999 wurde der Wald unterhalb der Kapellen ausgeholzt und Sträucher angepflanzt. Die Schützen unter Hauptmann Sepp Konrad übernahmen die Aufgabe der Pflege des Kalvarienbergs und besserten gleich die Schindeldächer einiger Stationskapellen aus.

Im Sommer des Jahres 2001 wurde die Sanierung der Hauptkapelle durchgeführt. In Absprache mit dem Denkmalamt wurden die meisten Aufgaben von einheimischen Firmen durchgeführt.
Nach 15 Jahren, im Jahr 2017, waren wieder Sanierungsmaßnahmen wie Trockenlegung, Maurer- und Malerarbeiten an etlichen Kapellen notwendig.

Ein guter Teil der Kosten dieser Arbeiten wurde durch die Kunstauktion "Kalvarienberg in 5 Bildern" durch die Chronik Flaurling bereitgestellt. Ein Dank geht u. a. an die KünstlerInnen Helga Kaneider, Johann F. Reich und Hannes Waldhart.

Um den Kreuzweg zu beleben, haben sich schnell Familien aus dem Dorf bereit erklärt, die Patenschaft für jeweils eine Stationskapelle zu übernehmen und sie während des gesamten Jahres zu pflegen.

Eine der wertvollsten Figuren des Kalvarienbergs, der Schmerzensmann aus dem Zinnenturm (Werkstätte Thamasch?) war lange Zeit in der Chronik untergebracht. Seit dem Jahr 2019 ist sie in der Obhut der Pfarre und wartet noch auf eine Restaurierung.

2019/2020 wurde an der Hauptkapelle, die im Besitz der Pfarre ist, die Dachkonstruktion erneuert und umfassende Maurer- und Malerarbeiten durchgeführt. Dies erfolgte zum Teil auf ehenamtlicher Basis durch Mitglieder des Pfarrkirchenrates und private Personen.

2024 wurden die Schindeln der Dächer der Stationskapellen erneuert. Dies geschah mit Unterstützung von Landesgedächtnisstiftung und Bundesdenkmalamt durch eine ortsansässiges Firma.

Nun leuchtet unser Kalvarienberg wieder in neuem Glanz und lädt zu einem meditativen Frühlingsspaziergang ein.
