
Dekanat Flaurling*
"Das Dekanat Flaurling ist auf Anordnung der Diözesansynode v. J. 1603 errichtet worden und war aus den Pfarrbezirken Pfaffenhofen-Flaurling, Telfs, Silz und Mieming zusammengesetzt. Nach dem ältesten Diözesanschematismus für das Jahr 1748 umfasste dieses Dekanat zu jener Zeit außer den genannten vier Pfarren noch zwei Regularpfarren, Stams (Cisterzienser) und Seefeld (Augustiner), acht Kuratien, fünf Kaplaneien, acht Benefizien und zehn Kooperaturen und Hilfspriesterstellen. Durch das f. b. Konsistorialdekret vom 22. Jänner 1822 wurde eine neue Eintheilung und Arrondierung der Dekanate des Bisthums Brixen angeordnet, in Folge dessen die zum Pfarrbezirk Axams gehörigen Gemeinden Zirl, Reit und Oberperves aus dem Dekanat Innsbruck ausgeschieden und dem Dekanate Flaurling zugewiesen wurden. Einen anderen Zuwachs erhielt dasselbe i. J. 1815 durch die Lokalie Scharnitz und 1830 durch die Seelsorgsstation Unterleutasch, welche aus ihrem bisherigen Verbande mit der bayerischen Pfarre Mittenwald losgetrennt und der Diözese Brixen einverleibt wurden. So blieb es bis 1858, in welchem Jahre mit f. b. Dekret vom 3. Mai 'in Erwägung der großen Ausdehnung des bisherigen Dekanatsbezirkes Flaurling und der weiten Entfernung mancher Seelsorgsstationen vom Sitze des Dekanalamtes' die Pfarren Silz, Stams und Mieming nebst dem ganzen Ötzthal zu einem eigenen Dekanate, mit dem Sitz zu Silz, vereinigt worden sind. Nach dieser Ausscheidung zählt das Dekanat Flaurling gegenwärtig 16 Seelsorgsstationen (3 Pfarren, 10 Kuratien, 2 Lokalien, 1 Expositur), 2 Benefizien, 23 Schulen und 12.763 Seelen. (Nach dem Diöz.-Schematismus für 1879). Es gränzt gegen Osten und Süden an das Dekanat Innsbruck, gegen Nordost im Karbendelthal an das Dekanat Fügen, im Norden längs der Gebirgskette von Leutasch, Scharnitz und des Karbendelthales an das bayerische Bisthum Augsburg, im Westen an das Dekanat Silz und umschließt einen Flächenraum von 5 9/100 Quadratmeilen.
In Beziehung auf die politische Eintheilung gehört jetzt das Dekanat Flaurling zur k.k. BH Innsbruck, mit Ausnahme der Kuratie Rietz, welche der BH Imst zugetheilt worden ist. In justitieller Hinsicht bildet es in seiner gegenwärtigen Ausdehnung den k.k. Gerichtsbezirk Telfs mit Ausnahme des Dorfes Oberperves, das zum Bezirksgerichte Innsbruck, und er Gemeinde Rietz, die zum Bezirksgerichte Silz gerechnet wird.
Pfarrbezirk Flaurling
Flaurling (Flurininga und Pollinga kommen in Reginberts Stiftbrief des Klosters Scaranzia v. J. 763 vor. Eine etwas spätere Schreibart ist Florlinga) ..."
* Quelle: Diözesanbeschreibung, Tinkhauser/Rapp 1886